Interview mit Ingo Dungs, Head of organization des Teams Germany in Ungarn

„Herr Dungs,
mit einer 2:5–Niederlage im Gepäck ist die Mannschaft mittlerweile wieder aus Budapest zurückgekehrt. Wie fällt Ihre persönliche Bewertung der Reise nach Ungarn aus?

ID: Ich bin hochzufrieden mit diesem Trip in die ungarische Hauptstadt. Die Organisation lief perfekt, die Gastfreundschaft der Ungarn war überragend und die Unterstützung der Mannschaft erreicht immer professionellere Dimensionen. Sowohl in Landshut als auch in Budapest wurde in den Zeitungen über dieses Spiel berichtet, ein Berufsfotograf begleitete das gesamte Spiel. Krönender Abschluss der Reise war ein Empfang des Budapester Flughafens für beide Teams auf einem eleganten Schiffsrestaurant auf der Donau mit einzigartigem Panorama.

Aus sportlicher Sicht steht zwar am Ende eine Niederlage, aber viel wichtiger sind die Erkenntnisse für die sportliche Leitung. Der Sieg der Ungarn war am Ende sicher nicht unverdient, aber wir waren mindestens gleichwertig. Die Torschussbilanz von 55:25 spricht deutlich für unsere Spielstärke, zeugt aber auch von einem überragenden Torwart der Ungarn. Wichtiger als das Ergebnis ist für mich aber die Weiterentwicklung des Kaders. So viele junge Spieler standen noch nie in einem Länderspiel auf dem Eis, einige davon sind noch mitten in der Ausbildung. Diese Spieler sind sehr gut ausgebildet und bringen sehr viel Tempo in unser Spiel. Hinzu kommt, dass die acht „Neulinge“ charakterlich hervorragend ins Team passen.

Die Spieler mussten bis zu 2600 Autobahnkilometer auf sich nehmen. Die Zeit zwischen Einladung und Spiel war recht kurz. Trotzdem standen vier komplette Reihen in Budapest auf dem Eis. Wie lässt sich ein solches Programm in der Kürze der Zeit organisieren?

ID: Wir haben zuletzt mit der Ausrichtung der beiden Benefizspiele in Freising (2016) und München (2017), der Teilnahme am Icehockey Police Worldcup in der Tschechei 2017 und insbesondere mit der Ausrichtung eines eigenen Vier-Nationen-Turniers im April 2018 in Ravensburg unter Beweis gestellt, dass unser Organisationsteam einiges auf die Beine stellen und bewegen kann. Mit der Fahrt nach Ungarn haben wir eine weitere Tür aufgestoßen. Vorbereitungstraining in Landshut und eine gemeinsame Busanreise, ein perfektes Rahmenprogramm Dank der ungarischen Polizei und des Flughafens Budapest. Die ersten Gespräche zu diesem Spiel liefen Ende des letzten Jahres, die konkrete Planung konnte aber erst Mitte Januar starten. Von vielen Behörden haben die Spieler Unterstützung erhalten, dafür an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön. Zudem gewinnen wir den Eindruck, dass das Interesse am Team Germany innerhalb der „DPEC-Familie“ immer weiter steigt. Letztendlich haben viele Räder perfekt ineinandergegriffen, wobei unserem Trainer Tom Keller sicher ein gewichtiger Anteil gehört. Neben der eigentlichen Aufgabe als Coach hat er sämtliche Fäden in seiner Heimat Landshut zusammengeführt. Für den Part in Ungarn muss ich zwei Namen herausheben: Daniel Rencz vom Team der Ungarn und René Droese vom Airport Budapest.

Was bleibt am Ende der Reise?

ID: Wir hatten auf der langen Busfahrt viel Zeit uns intensiv zu unterhalten. Tom Keller hat es auf den Punkt gebracht; mit dem Team Germany eröffnen wir den eishockeybegeisterten Polizisten besondere Möglichkeiten und internationale Erfahrungen. Wir kehren mit sehr vielen positiven Eindrücken aus einer wunderbaren Stadt zurück, haben tiefe Einblicke in die technischen Möglichkeiten der ungarischen Polizei gewinnen können und haben uns ganz sicher sportlich weiterentwickelt. Wir wollen weiter Qualität in die Mannschaft bringen und das Team Germany attraktiv halten für junge Kollegen mit viel sportlichem und charakterlichem Potential. Ziel ist ein quantitativ und qualitativ starker Kader, der uns international auf hohem Niveau konkurrenzfähig macht, insbesondere bei der kommenden WM 2020 und den Police- & Firegames 2021 in Rotterdam.
Am Ende stehen tiefe Dankbarkeit für Spieler, Stuff und Förderer sowie die Erkenntnis, dass wir organisatorisch und sportlich auf einem sehr guten Weg sind.

Herr Dungs, vielen Dank für das Gespräch!“

Bo.